Weiss der Sand, als würde der Strand beleuchtet. Türkisfarben das Wasser, als hätte jemand Farbmittel ins Meer geschüttet. Und menschenleer. Das muss das Paradies sein. Auto parken, aussteigen, rein ins Wasser, plantschen, schwimmen, spielen, Seele baumeln lassen, ewig bleiben. Nach dem Verlassen des Autos bekommt das Bild erste Risse. Der üble Geruch schärft die Sinne. Als der grössere der beiden Söhne entsetzt «wäh, gruusig!» ruft, wird klar: Die Suche nach dem Paradies geht weiter.
Vielleicht war es ein Glück, dass uns die gestrandeten Quallen an der Nordküste Sardiniens von einem schmerzhaften Tête-à-Tête im Meer abgehalten haben. Tröstlich ist diese Erkenntnis erst im Nachhinein. In Moment der Entdeckung sind unsere Glückshormone etwa so gut aufgelegt wie die übel riechenden Quallen am Strand.
Quelle Link: https://www.aargauerzeitung.ch/leben/leben/die-invasion-der-quallen-schreitet-auch-im-mittelmeer-voran-131489153